Tipps & Tricks

Berufsberatung für akademische Berufe

Nur wenige wissen bereits seit frühester Jugend, was sie später einmal werden möchten. Rückt der Zeitpunkt des Schulabschlusses näher, wächst die Unsicherheit über die Planung der eigenen beruflichen Zukunft. So unterschiedlich die Berufswähler sind, so unterschiedlich ist ihre Art der Entscheidungsfindung:

Spontane Berufswähler
haben meist die Entscheidung vor sich her geschoben und vertrauen auf einen möglichen Geistesblitz, der ihnen ohne großes Zutun die spätere Berufskarriere aufzeigt. Da sich dieser Geistesblitz meist nicht einstellt, steigt mit der Zeit der Entscheidungsdruck, der oft zu einer panikartigen Berufswahl führt. Man lässt sich von Zufällen, coolen Berufsbezeichnungen oder den spontan geäußerten und gut gemeinten Tipps aus dem persönlichen Umfeld leiten, ohne diese zu hinterfragen und zu bewerten.

Rationale Berufswähler
haben die Notwendigkeit eines planvollen Vorgehens erkannt. Ein konkretes Entscheidungsmuster liegt bereits vor. Dies beinhaltet  Entscheidungskriterien wie Arbeitsort, Tätigkeiten, Anforderungen und Realisierungschancen. Dabei machen sich  junge Menschen auch Gedanken über ihr Selbstbild (wer bin ich, meine Interessen und Fähigkeiten) und vergleichen dies, mit einem Fremdbild (wie werde ich von anderen gesehen). Das so entstandene Gesamtbild wird dann mit möglichen Ausbildungs- und Studienberufen gegenübergestellt.

Berufswahl Schritt für Schritt

Studienfelder kennen lernen
Die Auswahl an Studienfeldern ist groß. Zum Beispiel könnten zum Stichwort „Berufe mit Menschen“ die Bereiche Medizin, Sozialarbeit, Pflege, Verwaltung, Betriebswirtschaft, Sport, Lehramt, Soziologie, Psychologie oder Sprachwissenschaften passen. Hier helfen die Berufsberater der Agentur für Arbeit weiter. Weitere Informationsmöglichkeiten gibt es im Berufsinformationszentrum und auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de nutzen.

Ausbildung oder Studium
In vielen Berufsbereichen werden sowohl Ausbildungen als auch Studiengänge angeboten. Zum Beispiel wäre im technischen Bereich eine Ausbildung Industriemechaniker/ mechanikerin oder ein Ingenieurstudium Bachelor of Engineering möglich. Im Bereich Wirtschaft ist eine Ausbildung Industriekaufmann/kauffrau oder ein Studium der Betriebswirtschaft mit dem Abschluss Bachelor of Arts denkbar.

Hochschularten vergleichen
Ist die Entscheidung für ein Studium gefallen, sollte der Hochschultyp ausgewählt werden.

  • Universitäten sind fachwissenschaftlich und forschungsorientiert ausgerichtet. In Baden-Württemberg ist i.d.R. die allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder die fachgebundene Hochschulreife erforderlich.
  • An pädagogischen Hochschulen (Baden-Württemberg) wird für verschiedene Lehrämter und andere grundständige Studiengänge ausgebildet.
  • Hochschulen (früher Fachhochschulen) haben die Aufgabe, durch eine praxisorientierte Ausbildung und die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die spätere Berufstätigkeit vorzubereiten.
  • Hochschulen für öffentliche Verwaltung bilden für die Laufbahnen des gehobenen Dienstes in der öffentlichen Verwaltung aus.
  • Die Duale Hochschule Baden-Württemberg – früher Berufsakademie bietet praxis- orientierte Studiengänge an. Hierbei wechseln sich Studien- und Praxisphasen im Betrieb ab.

Realisierungschancen ausloten
Steht die Berufsrichtung fest, müssen die Bewerbungschancen ausgelotet werden. Die Berufsberater geben Tipps, wann, wo und wie man sich für Ausbildungen oder Studien- gänge bewirbt und welche Trends und Prognosen zum Arbeitsmarkt beachtet werden sollten. Es gibt Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung, Studiengänge mit Zulassung über das zentrale Auswahlverfahren* und solche mit örtlicher Zulassungsbeschränkung. Im Vorfeld der Studienplatzbewerbung sind vielfach zusätzliche Auswahlverfahren zu bestehen, bei denen die Eignung für das Studium getestet wird (z.B. Sport, Kunst, Musik). Grundsätzlich gilt, je besser die eigenen Fähigkeiten zur Ausbildung oder zum Studium passen, desto besser der Abschluss und desto größer die Chancen auf einen späteren Arbeitsplatz.

Mehrere Berufe auswählen
Die meisten Menschen sind für mehrere Berufe geeignet und auch vielfältig interessiert. Deshalb ist es ratsam, auch bei der Berufswahl mehrere Berufe auszuwählen und sich gleichzeitig mehrfach zu bewerben.