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Greif dir deinen Job!

Jedes Jahr stellen sich viele junge Leute die Frage, welchen Berufsweg sie einschlagen wollen. Das immer größer werdende Angebot macht die Entscheidung oft nicht leicht.

Derzeit gibt es in Deutschland 326 anerkannte Ausbildungsberufe. Da ist garantiert für jeden etwas Passendes dabei – auch für dich. Wer immer noch unschlüssig ist, wie sich ein Beruf finden lässt, der zu einem passt oder der in diesem Wirrwarr der Arbeitswelt schlicht etwas Orientierung braucht, findet nachfolgend einige Tipps.

Der Klassiker – Das Handwerk

Gut möglich, dass vielleicht deine Großeltern schon in einem handwerklichen Beruf als Schneider, Schlosser oder Installateur tätig waren. Altmodisch ist eine Ausbildung in solch einem traditionellen Handwerk aber keinesfalls, ganz im Gegenteil. Zum einen ist es tatsächlich so, dass es in vielen handwerklichen Branchen einen Mangel an jüngeren Fachkräften gibt. Wer also im Handwerk Fuß fasst, hat in der Zukunft einen sicheren Job. Zum anderen entwickeln sich auch diese Berufe stetig weiter. Auch hier hat die moderne Technik Einzug gehalten, beispielsweise kommt heute ein Kraftfahrzeugmechaniker ohne Kenntnisse in Elektrik und Elektronik nicht mehr allzu weit.

Nach wie vor stehen laut Statista insbesondere bei Jungs die Berufe in der Informatik hoch im Kurs: Software-Entwickler, Systemadministrator oder Elektroniker für Informations- und Systemtechnik. Wer gerne mit Computern arbeitet, aber sich im Handwerk nicht ganz so wohlfühlt, für den wäre beispielsweise der noch relativ neue Beruf des Kaufmanns für Digitalisierungsmanagement eine Idee. Auch den Beruf des Grafik- und Mediendesigners kann man dem IT-Bereich zuordnen. Mädchen wählen gerne Berufe im sozialen Bereich, beispielsweise als Lehrerin, Physiotherapeutin oder in der Pflege.

Handwerkliche Berufe wie etwa Schlosser, aber auch Schreiner, Zimmerleute oder Elektriker sind stark nachgefragt.

Ohne Strom läuft heutzutage nicht mehr viel. Daher sind in immer mehr Berufen auch Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik erforderlich.

Berufstrends

Vorangegangenes Beispiel untermauert die eingangs getätigte Behauptung: Es gibt zunehmend Berufe, in denen mehrere einstmals getrennte Tätigkeitsbereiche miteinander verschmelzen. Weltenbummler, die gerne ihre Fremdsprachenkenntnisse aktiv benutzen möchten, dürften sich daher wahrscheinlich beispielsweise als Kaufleute im E-Commerce wohlfühlen. Hier habt ihr Kontakt zu Lieferanten in der ganzen Welt und lernt, wie ein Online-Shop funktioniert. Dieser rasant zunehmende Einsatz des Internets birgt natürlich auch Gefahren – und Chancen für Halunken, an wichtige Daten zu gelangen. Dass genau dies nicht passieren kann, darum kümmern sich Cyber Security Officer. In diesem Beruf werden Systeme absichtlich gehackt, um Schwachstellen herausfinden und sie so sicherer machen zu können.

Dass es Verpackungsdesigner gibt, die zum Beispiel clevere Verschlüsse für Verpackungen entwickeln, ist dir sicherlich bekannt. Ganz neu hingegen ist der Beruf des Abfalldesigners. Die Menschheit steht vor einem enormen Umweltproblem und zwar, wie wir in Zukunft mit dem exorbitant steigenden Verpackungsmüll umgehen sollen. Abfalldesigner kümmern sich darum, wie sich die Rohstoffe aus dem ganzen Müll möglichst effizient wieder zurückgewinnen lassen. Auch Upcycling ist hier ein Thema, also die Weiterverwendung von Müll in einem anderen Einsatzbereich. Ein simples Beispiel hierfür wäre zur Veranschaulichung, wenn du deinem leeren Joghurtbecher ein zweites Leben als Blumentopf spendierst.

Was bedeutet eigentlich „systemrelevant“?

Im letzten halben Jahr machte vor allem der Begriff „systemrelevant“ in den Medien die Runde. Du warst bestimmt auch von außerplanmäßigen Ferien und geschlossenen Kinos betroffen. Diese Einrichtungen sind also nicht oder nur zu einem kleinen Teil systemrelevant. Der Begriff bezeichnet Bereiche, die für das Aufrechterhalten des öffentlichen Lebens sowie der Sicherheit und Ordnung unverzichtbar sind. Das umfasst aber trotzdem weit mehr als Polizei, Feuerwehr und Ärzte.

Wichtig sind hier vor allem auch die Landwirtschaft sowie der Bereich der Pflege von Personen, aber auch beispielsweise der Lebensmittelhandel, der öffentliche Nahverkehr, Berichterstattung in Medien und die Müllabfuhr und -verwertung fallen darunter. Die Berufe in solchen Branchen werden auch als „krisensicher“ bezeichnet.

Ökologie ist Trumpf

Anhand dieser Beispiele siehst du schon, dass Nachhaltigkeit in der modernen Berufswelt eine immer wichtigere Rolle einnimmt. So hat sich auch der Beruf als Fachkraft für Abwassertechnik stark gewandelt. Diesen Leuten ist es zu verdanken, dass wir heute wieder in Flüssen und Seen baden können, denn Fachkräfte für Abwassertechnik kümmern sich heute in Kläranlagen oder mit darüber hinaus gehenden Qualifikationen auch beim Bundesumweltamt darum, dass das stark verschmutzte Abwasser aus der Kanalisation wieder so sauber wird, dass es der Umwelt keine Schäden zufügt. Dazu muss das Wasser in aufwendigen Schritten gereinigt und in chemischen Labors untersucht werden.

Doch der Abfall ist hier nur eine Seite der Medaille. Eine andere ist die Suche nach erneuerbaren Energien: Solartechnik, Wind- und Wasserkraft werden für die Stromerzeugung in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, ebenso die Suche nach alternativen Brennstoffen, etwa für Fahrzeuge. Denn Elektroautos haben durchaus auch Nachteile: Sie lassen sich im Brandfall schlecht löschen, der ganze Strom muss irgendwie erzeugt werden und die Akkus sind giftiger Sondermüll.

Es bleibt also spannend, wie die Entwicklung weitergeht – und du kannst sie in solchen Berufen mitgestalten!